Totensonntag 2025 – Bedeutung & Termin

Wann ist Totensonntag?
Am Totensonntag wird der Verstorbenen gedacht - Symbolbild: © Pictures4you - stock.adobe. com

Der Totensonntag, auch Ewigkeitssonntag genannt, ist in den evangelischen Kirchen Deutschlands ein bedeutender Gedenktag für die Verstorbenen. Er markiert das Ende des Kirchenjahres und lädt zur Besinnung und zum stillen Gedenken ein.

Wann ist Totensonntag?

Der Totensonntag fällt immer auf den letzten Sonntag vor dem ersten Advent. Da der vierte Advent immer vor dem 25. Dezember ist, fällt der Totensonntag auf die Termine zwischen dem 20. und 26. November.
Wann ist Totensonntag 2025? Am Sonntag, den 23. November 2025.

Geschichte und Bedeutung des Totensonntags

Der Totensonntag wurde 1816 durch König Friedrich Wilhelm III. von Preußen eingeführt. Der Monarch, der seine Gemahlin Königin Luise zwei Jahre zuvor verloren hatte, ordnete an, dass dieser Tag dem Gedenken an die Verstorbenen gewidmet sein sollte. Zunächst galt der Feiertag nur in Preußen, verbreitete sich aber schnell in allen evangelischen Landeskirchen Deutschlands.
In der evangelischen Kirche trägt der Tag auch die Bezeichnung Ewigkeitssonntag, die seinen theologischen Charakter unterstreicht. An diesem Tag wird nicht nur der Verstorbenen gedacht, sondern auch auf die christliche Hoffnung auf ewiges Leben verwiesen. In den Gottesdiensten werden häufig die Namen der Gemeindemitglieder verlesen, die im vergangenen Kirchenjahr verstorben sind.

Totensonntag - ein stiller Feiertag

Der Totensonntag ist in allen Bundesländern ein sogenannter stiller Feiertag oder stiller Tag. Das bedeutet, dass an diesem Tag bestimmte Einschränkungen für öffentliche Veranstaltungen gelten. Sportliche Veranstaltungen, Tanzveranstaltungen und Märkte sind in den meisten Bundesländern untersagt oder nur eingeschränkt möglich. Die genauen Regelungen unterscheiden sich jedoch von Bundesland zu Bundesland.

Bräuche

Friedhofsbesuche und Grabpflege
Der Totensonntag ist traditionell der Tag, an dem viele Menschen die Gräber ihrer Angehörigen besuchen. Die Gräber werden geschmückt, Gestecke und Kränze aus Tannenzweigen werden niedergelegt und Grablichter angezündet. Für viele Familien ist dies ein fester Bestandteil des Totensonntags, der oft gemeinsam mit mehreren Generationen begangen wird.

Gottesdienste
In den evangelischen Kirchen finden am Totensonntag besondere Gedenkgottesdienste statt. Diese sind häufig musikalisch gestaltet und bieten Raum für Trauer und Erinnerung. Angehörige von Menschen, die im vergangenen Jahr verstorben sind, werden oft persönlich zu diesen Gottesdiensten eingeladen.

Was kann man am Totensonntag unternehmen?

Der Totensonntag ist ein Tag der Ruhe und Besinnung. Folgende Aktivitäten passen zum Charakter dieses stillen Tages:

  • Spaziergänge in der Natur
    Ein ruhiger Spaziergang im Wald oder durch einen Park bietet Gelegenheit zur Besinnung. Die Natur im späten November zeigt sich in ihrer kargen Schönheit und lädt zum Innehalten ein.
  • Zeit für Erinnerungen
    Der Totensonntag eignet sich gut, um zu Hause gemeinsam Fotoalben anzuschauen, Erinnerungen auszutauschen und von verstorbenen Familienmitgliedern zu erzählen. Gerade ältere Kinder verstehen bereits die Bedeutung solcher Gespräche.
  • Besuch von Gedenkstätten
    Viele Städte verfügen über Gedenkstätten oder besondere Friedhöfe mit kulturhistorischer Bedeutung. Ein Besuch dort kann nicht nur dem Gedenken dienen, sondern auch einen Einblick in die Stadtgeschichte bieten.
  • Kulturelle Angebote
    Konzerte mit klassischer oder geistlicher Musik, die am Totensonntag in Kirchen oder Konzertsälen stattfinden, passen zum besinnlichen Charakter des Tages. Auch ein Museumsbesuch kann eine ruhige Alternative für Familien sein, die den Tag bewusst gestalten möchten. Da nicht alle Museen am Totensonntag geöffnet haben, empfiehlt es sich, die Öffnungszeiten vorab zu prüfen.

Was ist zu beachten?

Da der Totensonntag ein stiller Feiertag ist, sollten Sie bei der Planung von Aktivitäten auf lärmintensive oder ausgelassen fröhliche Unternehmungen verzichten. Bedenken Sie, dass viele Freizeiteinrichtungen und Geschäfte an diesem Tag geschlossen sind. Hingegen dürfen Zoos, Museen und Restaurants öffnen.

Übrigens ist es Usus die Weihnachtsdekoration erst nach dem Totensonntag aufzustellen bzw. zu installieren – aus Respekt vor den Verstorbenen.

Unterschied zwischen Totensonntag und Volkstrauertag

Der Totensonntag wird häufig mit dem Volkstrauertag verwechselt, der eine Woche früher stattfindet. Während der Volkstrauertag ein staatlicher Gedenktag ist, an dem der Kriegstoten und Opfer von Gewaltherrschaft gedacht wird, ist der Totensonntag ein kirchlicher Feiertag mit religiösem Hintergrund, der allen Verstorbenen gewidmet ist.

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