Halloween hat sich in den letzten Jahrzehnten auch in Deutschland zu einem beliebten Fest entwickelt, bei dem sich vor allem Kinder und Jugendliche verkleiden und durch die Nachbarschaft ziehen. Der Brauch kam in den 1990er Jahren aus den USA nach Deutschland und ist mittlerweile fester Bestandteil im deutschen Veranstaltungskalender geworden. Ob gruselige Kostüme, geschnitzte Kürbisse oder schaurige Dekorationen – am 31. Oktober verwandeln sich viele Straßen und Häuser in kleine Gruselkabinette.
Wann ist Halloween?
Halloween findet jedes Jahr am 31. Oktober statt und läutet damit den Abend vor Allerheiligen ein. Der Name leitet sich vom englischen „All Hallows‘ Eve“ ab, was „Abend vor Allerheiligen“ bedeutet. In einigen Bundesländern ist der 31. Oktober als Reformationstag ein gesetzlicher Feiertag (Brandenburg, Bremen, Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen, Sachsen, Sachsen-Anhalt, Schleswig-Holstein und Thüringen). In den übrigen Bundesländern finden die Halloweenfeierlichkeiten meist am Abend statt. In den Bundesländern, in denen der 1. November als Allerheiligen ein Feiertag ist (Baden-Württemberg, Bayern, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz und Saarland), haben Kinder und Familien am folgenden Tag ebenfalls frei, was die Planung von Halloweenpartys erleichtert.
Hinweis: 2025 ist der 31. Oktober ein Freitag!
Was wird an Halloween gefeiert?
Die Wurzeln von Halloween liegen im keltischen Fest Samhain, das das Ende der Erntezeit und den Beginn des Winters markierte. Die Kelten glaubten, dass in dieser Nacht die Grenze zwischen der Welt der Lebenden und der Toten besonders durchlässig sei. Um böse Geister fernzuhalten, verkleideten sich die Menschen und entzündeten Feuer.
Heute steht bei Halloween weniger der spirituelle Hintergrund im Vordergrund. Stattdessen geht es vor allem um den Spaß am Verkleiden, das Gruseln und die Gemeinschaft. Für Kinder ist es eine Gelegenheit, in verschiedene Rollen zu schlüpfen und gemeinsam durch die Nachbarschaft zu ziehen, während Erwachsene oft Mottopartys veranstalten oder ihre Häuser dekorieren.
Bräuche und Traditionen zu Halloween
Süßes oder Saures
Der wohl bekannteste Brauch ist das „Trick or Treat“, auf Deutsch „Süßes oder Saures“. Kinder ziehen kostümiert von Haus zu Haus, klingeln und fordern mit dem Ruf „Süßes oder Saures!“ Süßigkeiten ein. Die Bewohner verteilen dann meist Schokolade, Bonbons oder andere Leckereien. Wer nichts gibt, muss theoretisch mit einem harmlosen Streich rechnen – in der Praxis beschränkt sich dies jedoch meist auf enttäuschte Gesichter.
Tipp: Wenn Sie Süßigkeiten verteilen möchten, sollten Sie zwischen 17 und 20 Uhr zuhause sein, da die meisten Kinder in diesem Zeitfenster unterwegs sind. Eine erleuchtete Kürbislaterne vor der Tür signalisiert, dass Besucher willkommen sind.
Kürbisse schnitzen
Das Schnitzen von Kürbissen gehört zu den beliebtesten Halloweenaktivitäten. Traditionell werden die ausgehöhlten Kürbisse mit gruseligen Gesichtern versehen und von innen mit Kerzen oder LED-Lichtern beleuchtet. Diese sogenannten Jack O’Lanterns sollen böse Geister vertreiben und gleichzeitig die festliche Atmosphäre verstärken.
Gut zu wissen: Für das Schnitzen eignen sich am besten große, runde Kürbisse mit fester Schale. Das Fruchtfleisch kann anschließend für Kürbissuppe oder andere Gerichte verwendet werden.
Verkleiden
Die Kostüme reichen von klassischen Gruselfiguren wie Hexen, Vampire, Zombies und Geister bis hin zu Eigenkreationen. Anders als an Karneval liegt der Schwerpunkt bei Halloween auf schaurigen und düsteren Verkleidungen. In den letzten Jahren sind aber auch Figuren aus Horrorfilmen und Popkultur immer beliebter geworden.
Tipps für die Halloweenparty zuhause
Eine Halloweenparty zuhause kann mit relativ einfachen Mitteln zu einem gelungenen Ereignis werden. Hier einige praktische Ideen für Essen, Dekoration und Kostüme:
Essen und Getränke
Das Buffet darf an Halloween ruhig etwas schaurig aussehen. Viele klassische Gerichte lassen sich mit wenig Aufwand thematisch anpassen:
- Mumien-Würstchen: Blätterteigstreifen werden um Wiener Würstchen gewickelt und im Ofen gebacken. Zwei Pfefferkörner oder Senfpunkte dienen als Augen.
- Geister-Pizza: Kleine runde Pizzen werden mit Mozzarella zu Geistergesichtern gestaltet. Oliven bilden Augen und Mund.
- Hexenfinger: Kekse in Fingerform mit Mandelsplittern als Fingernägel und roter Marmelade als „Blut“.
- Kürbissuppe: Eine klassische Kürbissuppe lässt sich mit einem Sahneklecks in Spinnenform dekorieren.
- Gruselige Muffins: Schokomuffins mit grünem Frosting, Schokokeksen als Spinnen oder Zuckeraugen.
Bei den Getränken bieten sich Bowlen mit gruseligen Namen an. Eine rote Fruchtsaftbowle wird zum „Vampirtrunk“, eine grüne Limonade zum „Hexengebräu“. Trockeneis (in Lebensmittelqualität) sorgt für nebligen Gruseleffekt, darf aber nicht direkt getrunken werden.
Wichtig: Achten Sie bei der Zubereitung darauf, dass die Speisen nicht nur gruselig aussehen, sondern auch gut schmecken. Kinder lassen sich zwar von der Optik beeindrucken, essen aber nur, was ihnen auch wirklich schmeckt.
Halloween Dekoration
Die richtige Dekoration schafft die passende Atmosphäre für eine gelungene Halloweenparty:
- Beleuchtung: Gedimmtes Licht, Kerzen in Kürbissen und orangefarbene Lichterketten sorgen für stimmungsvolle Beleuchtung. LED-Kerzen sind sicherer, besonders wenn viele Kinder anwesend sind.
- Spinnweben: Künstliche Spinnweben aus dem Handel lassen sich über Möbel, Lampen und in Ecken verteilen. Plastikspinnen verstärken den Gruseleffekt.
- Kürbisse: Geschnitzte oder bemalte Kürbisse gehören zur Grundausstattung. Sie können sowohl vor der Tür als auch im Haus platziert werden.
- Girlanden und Figuren: Fledermäuse, Gespenster und Skelette aus Pappe oder Stoff können an Wänden und Decken aufgehängt werden.
- Fensterbilder: Schattenrisse von Hexen, Katzen oder Fledermäusen an den Fenstern verstärken die Gruselnote.
Die meisten Dekorationsartikel sind in Drogeriemärkten, Supermärkten oder Dekogeschäften erhältlich. Vieles lässt sich aber auch mit Kindern selbst basteln. Nutzen Sie dafür beispielsweise die Herbstferien!
Halloween Kostüme
Bei der Auswahl der Kostüme sind der Fantasie keine Grenzen gesetzt. Beliebte Klassiker sind:
- Hexe oder Zauberer: Mit spitzem Hut, schwarzem Umhang und eventuell einem Besen
- Vampir: Schwarzer Umhang, weißes Gesicht, rote Lippen und künstliche Vampirzähne
- Gespenst: Ein weißes Bettlaken mit Augenlöchern ist die einfachste Variante
- Zombie: Zerrissene Kleidung und entsprechendes Make-up mit Kunstblut
- Skelett: Schwarze Kleidung mit aufgemalten oder aufgeklebten Knochen
- Mumie: Mit weißen Stoffbahnen oder Toilettenpapier umwickelt
Viele Kostüme lassen sich mit vorhandener Kleidung und etwas Kreativität zusammenstellen. In Kombination mit entsprechendem Make-up entsteht so eine überzeugende Verkleidung, ohne dass teure Fertigkostüme gekauft werden müssen.
Tipp: Für Kinder sollten Kostüme bequem und sicher sein. Zu lange Umhänge oder einschränkende Masken können beim Herumlaufen hinderlich sein. Reflektierende Elemente sind sinnvoll, wenn die Kinder im Dunkeln unterwegs sind.
Spiele und Aktivitäten für Kinder
Damit auf der Party keine Langeweile aufkommt, bieten sich verschiedene Spiele an:
- Apfeltauchen: Eine Schüssel mit Wasser wird mit Äpfeln gefüllt. Die Kinder versuchen, mit dem Mund einen Apfel herauszufischen – ohne die Hände zu benutzen.
- Mumien wickeln: Teams treten gegeneinander an und wickeln ein Teammitglied so schnell wie möglich mit Toilettenpapier ein.
- Gruselgeschichten: Beim Kerzenlicht werden gruselige Geschichten erzählt.
- Schnitzeljagd: Eine thematische Schnitzeljagd durch Haus oder Garten mit Hinweisen und kleinen Aufgaben.
- Stopptanz: Tanzen zu Halloweenmusik, bei der die Kinder erstarren müssen, wenn die Musik stoppt.
Die Aktivitäten sollten an das Alter der Kinder angepasst werden. Was für Achtjährige spannend und gruselig ist, kann für Vierjährige bereits zu unheimlich sein.
Sicherheit an Halloween
Bei allen Festlichkeiten sollte die Sicherheit nicht zu kurz kommen:
- Kinder sollten nur in Gruppen und mit älteren Geschwistern oder Erwachsenen von Haus zu Haus ziehen.
- Helle Kleidung oder reflektierende Elemente machen Kinder im Straßenverkehr besser sichtbar.
- Taschenlampen helfen bei der Orientierung und erhöhen die Sichtbarkeit.
- Süßigkeiten sollten vor dem Verzehr von den Eltern kontrolliert werden.
- Echte Kerzen in Kürbissen sollten außer Reichweite von Kindern und nicht in der Nähe brennbarer Materialien stehen.
Mit der richtigen Vorbereitung wird Halloween zu einem unterhaltsamen Ereignis für die ganze Familie – gruselig, kreativ und voller Spaß.
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