Advent 2025 – Bräuche & Traditionen

Im Advent stehen in vielen Wohnungen Adventskränze
Bräuche im Advent wie der Adventskranz kurz erklärt - Foto: © abasler - stock.adobe. com

Wenn die Tage kürzer werden, die ersten Schneeflocken fallen und überall der Duft von Zimt und Glühwein in der Luft liegt, beginnt eine der schönsten Zeiten des Jahres: der Advent. In Deutschland wird diese vierwöchige Vorbereitungszeit auf Weihnachten mit zahlreichen Traditionen und Bräuchen gefeiert, die Jung und Alt gleichermaßen begeistern. Leuchtende Adventskränze schmücken die Wohnzimmer, Weihnachtsmärkte laden zum Bummeln ein und die Vorfreude auf das Fest wächst mit jedem Tag. Ob beim gemeinsamen Plätzchenbacken, beim Öffnen der Türchen am Adventskalender oder bei gemütlichen Märchenlesungen – der Advent bietet Familien unzählige Möglichkeiten, die Vorweihnachtszeit bewusst zu erleben und gemeinsam zu genießen.

Der Advent und seine Bedeutung

Der Begriff Advent stammt vom lateinischen Wort „adventus“ ab, was so viel wie „Ankunft“ bedeutet. Gemeint ist damit die Ankunft von Jesus Christus, dessen Geburt an Weihnachten gefeiert wird. Die Adventszeit umfasst die vier Sonntage vor dem 1. Weihnachtsfeiertag (25. Dezember). Sie markiert im christlichen Kirchenjahr den Beginn eines neuen Jahres und gleichzeitig die Zeit der Besinnung und Vorbereitung auf das Weihnachtsfest.

Ursprünglich war der Advent eine Fastenzeit, ähnlich der Passionszeit vor Ostern. Heute steht diese Bedeutung nicht mehr im Vordergrund. Stattdessen nutzen viele Menschen die Adventszeit, um innezuhalten, Zeit mit der Familie zu verbringen und sich auf die Werte von Weihnachten zu besinnen.

Die vier Adventssonntage

Die Tradition der vier Adventssonntage geht auf das 6. Jahrhundert zurück. Papst Gregor der Große legte damals die Anzahl der Adventssonntage auf vier fest, wobei jeder Sonntag eine eigene Bedeutung hat. In vielen deutschen Familien haben die Adventssonntage heute einen besonderen Stellenwert. Manche Familien besuchen sonntags die Kirche oder nutzen die Zeit für einen gemeinsamen Spaziergang über den Weihnachtsmarkt. Oft werden am Nachmittag die Kerzen am Adventskranz entzündet.

Wie fallen die Adventssonntage 2025?

  • 1. Advent 30.11.2025
  • 2. Advent 07.12.2025
  • 3. Advent 14.12.2025
  • 4. Advent 21.12.2025

Tipp: An den Adventssonntagen finden in vielen Städten und Gemeinden verkaufsoffene Sonntage statt. Nutzen Sie diese, um in Ruhe alle Weihnachtseinkäufe zu erledigen. In unserer Übersicht Verkaufsoffener Sonntag finden Sie die Termine nach Bundesländern sortiert.

Bräuche und Traditionen in der Adventszeit

Im Laufe der Jahrhunderte haben sich viele Bräuche und Traditionen in der Adventszeit entwickelt. Einige der beliebtesten stellen wir hier vor:

Der Adventskranz
Der Adventskranz ist eines der bekanntesten Symbole der Vorweihnachtszeit. Er besteht traditionell aus Tannenzweigen, die zu einem Kranz gebunden und mit vier Kerzen versehen werden. An jedem Adventssonntag wird eine weitere Kerze angezündet, sodass am vierten Advent alle vier Kerzen brennen. Das zunehmende Licht symbolisiert die wachsende Vorfreude auf Weihnachten und die Geburt Christi als Licht der Welt.

Die Tradition des Adventskranzes wurde 1839 von dem evangelischen Theologen Johann Hinrich Wichern in Hamburg ins Leben gerufen. Er wollte den Kindern in seinem Waisenhaus die Wartezeit bis Weihnachten verkürzen und erfand dafür einen Kranz mit 24 Kerzen – für jeden Tag im Advent eine. Die heutige Form mit vier Kerzen setzte sich erst im 20. Jahrhundert durch und ist inzwischen aus deutschen Wohnzimmern nicht mehr wegzudenken.

Der Adventskalender
Ein weiterer beliebter Brauch ist der Adventskalender, der die Tage vom 1. Dezember bis Heilig Abend zählt. Hinter 24 Türchen verbergen sich kleine Überraschungen, die die Wartezeit auf Weihnachten versüßen. Ursprünglich waren dies religiöse Bilder oder Bibelverse, heute finden sich hinter den Türchen meist Schokolade, kleine Spielzeuge oder andere Aufmerksamkeiten.

Der erste gedruckte Adventskalender stammt aus dem Jahr 1902 und wurde in Hamburg hergestellt. Allerdings basiert die Idee auf älteren Traditionen: In manchen Familien wurden 24 Kreidestriche an die Wand gemalt, von denen die Kinder täglich einen wegwischen durften. Andere legten jeden Tag einen Strohhalm in die Krippe, bis das Christkind am Heiligen Abend auf einem weichen Bett aus Stroh lag.

Weihnachtsdekoration
Mit Beginn der Adventszeit verwandeln sich Wohnungen, Häuser und ganze Straßenzüge in leuchtende Winterlandschaften. Lichterketten schmücken Fenster und Balkone, Schwibbögen aus dem Erzgebirge erstrahlen in warmen Farben und geschnitzte Weihnachtspyramiden drehen sich im Kerzenschein. Auch Weihnachtssterne, Tannenzweige und Nussknacker gehören zur traditionellen Adventsdekoration.

In vielen Familien ist das gemeinsame Dekorieren ein fester Bestandteil der Vorweihnachtszeit. Selbstgebastelte Strohsterne, Papierketten und getrocknete Orangenscheiben verleihen der Wohnung eine persönliche Note und schaffen eine gemütliche Atmosphäre.

Plätzchenbacken
Der Duft von frisch gebackenen Plätzchen gehört zum Advent wie Schnee zum Winter. Vanillekipferl, Zimtsterne, Lebkuchen und Spitzbuben sind nur einige der vielen Sorten, die in deutschen Küchen gebacken werden. Das gemeinsame Backen ist für viele Familien ein Höhepunkt der Adventszeit, bei dem bereits die Kleinsten mithelfen dürfen.

Märchen und Geschichten
Lange, dunkle Winterabende laden geradezu dazu ein, es sich auf dem Sofa gemütlich zu machen und gemeinsam Märchen zu lesen oder zu erzählen. Klassiker wie „Frau Holle“, „Das Mädchen mit den Schwefelhölzern“ oder „Der Nussknacker“ gehören zur Adventszeit wie der Adventskranz. Aber auch moderne Weihnachtsgeschichten erfreuen sich großer Beliebtheit. Viele Theater und Konzerthäuser bieten in der Adventszeit spezielle Märchenaufführungen für Familien an.

Weihnachtsmärkte
Die Geschichte der Weihnachtsmärkte reicht bis ins Spätmittelalter zurück. Der erste urkundlich erwähnte Weihnachtsmarkt fand 1310 in München statt und hieß damals Nikolausmarkt. Heute gibt es in nahezu jeder deutschen Stadt einen Weihnachtsmarkt, wobei einige wie der Nürnberger Christkindlesmarkt, der Dresdner Striezelmarkt oder der Weihnachtsmarkt am Kölner Dom weit über die Landesgrenzen hinaus bekannt sind.

Besonders für Familien bieten Weihnachtsmärkte viel Abwechslung. Neben dem Bummel durch die Budengassen können Kinder Karussell fahren, Stockbrot am Lagerfeuer rösten oder dem Weihnachtsmann einen Besuch abstatten. In vielen Städten gibt es zudem spezielle Kinderweihnachtsmärkte mit Bastelstationen und Märchenvorführungen.

Den Advent bewusst erleben

Die Adventszeit bietet trotz aller Hektik des Alltags zahlreiche Gelegenheiten, innezuhalten und die Wochen vor Weihnachten bewusst zu gestalten. Ob bei einem Bummel über den Weihnachtsmarkt, beim gemeinsamen Basteln oder beim Anzünden der Adventskerzen – die vielen kleinen Rituale und Traditionen machen diese Zeit zu etwas Besonderem und schaffen Erinnerungen, die lange nachwirken. Nun kann Weihnachten kommen.

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