Der Feiertag Allerheiligen und seine Bedeutung

Feiertag Allerheiligen und seine Bedeutung
Der Feiertag Allerheiligen ist am 1. November - Foto: © Racamani - stock.adobe. com

Allerheiligen ist ein wichtiger Feiertag der katholischen Kirche, an dem aller Heiligen gedacht wird – auch jener, die nicht heiliggesprochen wurden oder deren Namen unbekannt sind. In Deutschland wird der Feiertag am 1. November begangen. Es ist aber kein bundesweiter Feiertag!

In welchen Bundesländern ist Allerheiligen ein gesetzlicher Feiertag?

Allerheiligen ist in fünf Bundesländern ein gesetzlicher Feiertag:

  • Baden-Württemberg
  • Bayern
  • Nordrhein-Westfalen
  • Rheinland-Pfalz
  • Saarland

In den übrigen Bundesländern ist der 1. November ein regulärer Arbeitstag. Die Regelung hängt mit der konfessionellen Prägung der Regionen zusammen, da Allerheiligen ein katholischer Feiertag ist.
Hinweis: Allerheiligen ist 2025 an einem Samstag!

Bräuche zu Allerheiligen

Gräberbesuch und Grabpflege
Einer der wichtigsten Bräuche zu Allerheiligen ist der Besuch der Friedhöfe. Familien nutzen den Tag, um die Gräber ihrer Verstorbenen zu besuchen, zu pflegen und mit Blumen, Gestecken und Grablichtern zu schmücken. Besonders Chrysanthemen werden traditionell als Grabschmuck verwendet, da ihre Blütezeit in den Herbst fällt. Die vielen Lichter auf den Friedhöfen schaffen eine besinnliche Atmosphäre, die oft bis in die Abendstunden anhält.

Gottesdienste
In katholischen Kirchen finden zu Allerheiligen feierliche Gottesdienste statt, in denen der Heiligen gedacht wird. Viele Gemeinden begehen den Tag mit besonders festlichen Messen, teilweise auch mit Prozessionen zu den Friedhöfen.

Allerheiligenstriezel
In einigen Regionen Süddeutschlands, besonders in Bayern, gehört das Backen von Allerheiligenstriezel zum Brauchtum. Dieser geflochtene Hefezopf wird traditionell von Pateneltern an ihre Patenkinder verschenkt. Der Brauch soll bis ins Mittelalter zurückreichen.

Allerheiligenmärkte
In einigen Städten und Gemeinden finden rund um den 1. November Allerheiligenmärkte statt. Diese Märkte haben ihren Ursprung in der Tradition, Grabschmuck, Kerzen und Laternen für den Friedhofsbesuch anzubieten. Heute sind daraus oft mehrtägige Volksfeste geworden.

Hier finden am 01. November 2025 Allerheiligenmärkte statt:

  • Hungen in Hessen: Einer der bekanntesten Allerheiligenmärkte mit zahlreichen Krämerbuden und Fahrgeschäften
  • Dillenburg in Hessen: Traditionelle Marktstände, kulinarischen Spezialitäten und Fahrgeschäfte
  • Gößweinstein in Bayern: In der Fränkischen Schweiz bieten Händler u.a. Haushaltswaren, Bekleidung und Lederwaren an
  • Würzburg in Bayern: Die Würzburger Allerheiligenmesse hat eine lange Geschichte und wird bereits seit 1227 veranstaltet. In diesem Jahr vom vom 25. Oktober bis zum 9. November 2025.

Ausflugstipps für Allerheiligen

Baden-Württemberg

  • Allerheiligen Wasserfälle im Schwarzwald
    Ein passender Ausflugsort zum Feiertag sind die Allerheiligen Wasserfälle bei Oppenau. Das Wasser stürzt hier über mehrere Kaskaden insgesamt etwa 90 Meter in die Tiefe. Ein gut ausgebauter Wanderweg führt entlang der Wasserfälle und durch die malerische Landschaft des Schwarzwalds. In der Nähe befindet sich die Klosterruine Allerheiligen, die dem Wasserfall seinen Namen gab.
  • Bodensee mit Herbststimmung
    Der Bodensee zeigt sich im Herbst von seiner ruhigen Seite. Spaziergänge am Ufer, der Besuch der Insel Mainau mit ihrer herbstlichen Blütenpracht oder eine Schifffahrt auf dem See sind auch im November lohnenswert. Die Temperaturen sind meist noch mild, und die Herbstsonne taucht die Landschaft in warme Farben.

Bayern

  • Königssee im Berchtesgadener Land
    Der Königssee gehört zu den schönsten Ausflugszielen Bayerns und ist auch an Allerheiligen einen Besuch wert. Mit dem Elektroboot geht es über den fjordartigen See zur Wallfahrtskirche St. Bartholomä. Die herbstliche Bergkulisse bietet dabei einen eindrucksvollen Anblick.
  • Altstadt von Regensburg
    Die gut erhaltene Altstadt von Regensburg mit ihrer mittelalterlichen Architektur lädt zu einem gemütlichen Bummel ein. Der Dom St. Peter, die Steinerne Brücke und zahlreiche historische Gebäude lassen sich bei einem Stadtrundgang erkunden. Viele Cafés und Restaurants haben auch am Feiertag geöffnet.

Nordrhein-Westfalen

  • Kölner Dom und Altstadt
    Der Kölner Dom ist das Wahrzeichen der Stadt und eines der bedeutendsten sakralen Bauwerke Deutschlands. Nach dem Besuch des Doms können Familien durch die Altstadt schlendern oder am Rheinufer spazieren gehen. Wer möchte, kann auch das Schokoladenmuseum besuchen, das an den meisten Feiertagen geöffnet ist.
  • Nationalpark Eifel
    Für Naturfreunde bietet der Nationalpark Eifel zahlreiche Wanderwege durch Wälder, vorbei an Seen und durch die hügelige Landschaft. Insgesamt 240 Kilometer gut ausgeschilderte Wanderwege stehen den Besuchern zur Verfügung. Übrigens ist der Nationalpark seit 2014 auch Sternenpark.

Rheinland-Pfalz

  • Burg Eltz im Elztal
    Die Burg Eltz zählt zu den schönsten und besterhaltenen Burgen Deutschlands. Sie thront malerisch über dem Elzbach und ist von dichtem Wald umgeben. Der Weg zur Burg führt durch ein romantisches Tal und ist auch für Familien gut geeignet. Seit mehr als 800 Jahren ist die Burg im Besitz der Familie Eltz, die sich mittlerweile in 34. Generation um das Anwesen kümmert.
  • Moseltal mit Weinbergen und Burgen
    Das Moseltal lädt zu Spaziergängen entlang des Flusses ein. Die Weinberge zeigen sich im Herbst in gelben und roten Farbtönen. Ortschaften wie Cochem mit seiner Reichsburg oder Bernkastel-Kues mit der mittelalterlichen Altstadt sind lohnenswerte Ziele.

Saarland

  • Saarschleife bei Mettlach
    Die Saarschleife gehört zu den bekanntesten Sehenswürdigkeiten des Saarlandes. Von der Aussichtsplattform Cloef bietet sich ein spektakulärer Blick auf die Flussschleife, die von bewaldeten Hängen umgeben ist. Verschiedene Wanderwege erschließen das Gebiet.
  • Völklinger Hütte
    Das UNESCO-Weltkulturerbe Völklinger Hütte ist ein eindrucksvolles Zeugnis der Industriegeschichte. Das stillgelegte Eisenwerk kann besichtigt werden und zeigt, wie Eisen einst hergestellt wurde. Wechselnde Ausstellungen ergänzen das Angebot.

Wissenswertes zu Allerheiligen

Nicht nur der Feiertag selbst, auch die Bezeichnung „Allerheiligen“ findet sich an verschiedenen Orten in Deutschland wieder.

In Neuss gibt es einen Stadtteil namens Allerheiligen, der bereits seit der Steinzeit besiedelt ist. Seit Anfang des 20. Jahrhunderts entwickelte sich der Stadtteil zu einer Pendlergemeinde.

Im nördlichen Schwarzwald befinden sich die bereits erwähnten Allerheiligen Wasserfälle sowie die Ruine des ehemaligen Prämonstratenserklosters Allerheiligen. Das Kloster wurde im 12. Jahrhundert gegründet und 1804 säkularisiert. Die Ruine mit ihrer markanten Vorhalle ist noch heute erhalten und ein beliebtes Ausflugsziel.

Was hat Allerheiligen mit Halloween zu tun?

Während Allerheiligen am 1. November begangen wird, findet Halloween am Abend des 31. Oktober statt. Tatsächlich hängen beide Feste historisch zusammen. Der Name Halloween leitet sich von „All Hallows‘ Eve“ ab, also dem Abend vor Allerheiligen. Das Fest hat seinen Ursprung in alten keltischen Bräuchen, wurde später von der Kirche christianisiert und durch irische Einwanderer in den USA verbreitet. Von dort kam Halloween in den letzten Jahrzehnten auch nach Deutschland zurück. Heute werden beide Tage ganz unterschiedlich begangen: Halloween mit Kostümen und Partys, Allerheiligen als stiller Feiertag des Gedenkens. In einigen Bundesländern gelten am 1. November sogar Tanzverbote und weitere Einschränkungen für öffentliche Veranstaltungen. Übrigens ist am 31. Oktober nicht nur Halloween, sondern in einigen Bundesländern Reformationstag – ebenfalls ein Feiertag.

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